Der Begriff Tumeszenz leitet sich aus dem lateinischen „tumescere“ (= anschwellen ) ab.
Dr. Klein stellte eine Mischung aus Kochsalzlösung, normalem örtlichen Betäubungsmittel (Lokalanaesthesie), Bicarbonat und stark verdünntem Adrenalin her, die zur Minimierung des Blutungsrisikos und zur Aufweichung des Fettgewebes führen („nasse Methode der Absaugung“). Nach Betäubung der betreffenden Stellen wird die Tumeszenzlösung mit einer Nadel in die Fettpolster eingespritzt. Dieser Vorgang ist so gut wie schmerzfrei, wird jedoch als Druck im Gewebe wahrgenommen. Je nach Umfang der zu behandelnden Körperflächen werden maximal 6 Liter Flüssigkeit eingespritzt. Nach einer Einwirkzeit von 60 bis 90 Minuten ist dann eine „Aufweichung“ und vollständige Betäubung des Gewebes erreicht.

Diese Form der Betäubung stellt seit 1987 die erfolgreiche Grundlage für Fettabsaugungen dar. Weltweit wurden Zehntausende dieser Operationen durchgeführt. Eine amerikanische Untersuchung über die Risiken der Methode hat 1995 die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Tumeszenz-Lokalanaesthesie bewiesen. Auf die Risiken wird im Folgenden noch eingegangen. Neben den genannten Punkten bietet die Tumeszenz-Lokalanaesthesie einen weiteren großen Vorteil. Ein wacher Patient kann während der Operation leicht seine Körperlage verändern, was für den Operateur sehr hilfreich ist. Manche Körperkonturen werden überhaupt erst durch den Lagewechsel beurteilbar. Die Liposuktion belastet den Patienten so wenig, dass es sogar möglich ist, während der Operation aufzustehen, um den Einfluss der Schwerkraft sichtbar zu machen. Auch diese wesentliche Verbesserung war früher in Vollnarkose nicht möglich.